Glossary
A
B
- Backwardation (dt.: Kursabschlag)
-
Besondere Preiskonstellation an den Metallbörsen (LME, COMEX), die durch Verknappung von prompt verfügbaren Metallbeständen oder bevorzugte Verkäufe von Terminware auftritt. Während einer Backwardation notieren, im Gegensatz zum Contango, die Tageskurse für kurzfristig verfügbare Metalle (Kassakurs) über dem Terminkurs.
Für die Backwardation gibt es keine Begrenzung. Backwardation und Contango können für verschiedene Tage innerhalb der betreffenden Terminperiode nach oben oder unten besonders stark ausgeprägt sein; sie müssen nicht linear verlaufen
- Bärenfalle
Fälschliches Verkaufssignal der technischen Chartanalyse. Der Bär tappt in die Falle, indem der erwartete Kursrückgang, auf den er spekuliert hat, nicht eintritt.
- Bär (engl.: bear)
Marktteilnehmer, der sinkende Kurse erwartet. Eine auf fallende Kurse gerichtete Stimmung an der Metallbörse wird als „bearish“ bezeichnet.
B
- Blei
Blei (Pb, lat. plumbum) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Pb und der Ordnungszahl 82. Das Metall steht in der 4. Hauptgruppe und 6. Periode des Periodenystems der Elemente. Blei zählt zu den Buntmetallen. Blei ist auf Grund seiner leichten Verformbarkeit und seines niedrigen Schmelzpunktes eines der am längsten verwendeten Metalle überhaupt. Der Schmelzpunkt von Blei liegt bei 327,5 °C, der Siedepunkt bei 1.740 °C; die Verdampfung setzt jedoch schon weit unter dem Siedepunkt ein. Blei ist eines der weichsten Metalle, mit geringer Elastizität und großer Dehnbarkeit. Es ist resistent gegen viele Säuren, da sich sofort ein schwefellöslicher Schutzmantel bildet. Bei Säuren wie Salpeter- und Essigsäure löst sich Blei aber auf. Wegen seiner wichtigen Eigenschaften, vor allem seiner Korrisionsbeständigkeit und hohen Dichte sowie seiner einfachen Herstellung und Verarbeitung, hat es aber immer noch eine große Bedeutung in der Industrie. Das bedeutendste Haupteinsatzgebiet von Blei sind Batterien, gefolgt vom Einsatz in Bleiverbindungen mit Glas, Keramik und Kunststoffen sowie in Walz- und Strangpressprodukten.
- Blisterkupfer
Auch "Blasenkupfer" genannt, ist unraffiniertes, blasiges Kupfer. Kupfer besitzt im schmelzflüssigen Zustand ein höheres Lösevermögen für Gase als das feste Metall. Beim Erstarren scheiden sich die Gase als kleine Blasen (englisch: blister) im Kupfer aus.
- Brand (dt.: Marke)
Sämtliche Börsenmetalle müssen als “good delivery” vom LME Komitee markenmäßig registriert sein (Listed Brand). Diese gelisteten Metalle sind an der Metallbörse lieferfähig. Verschiedene Spezifikationen oder Qualitäten der Marke einer bestimmten Hütte oder Raffinerie sind in der Regel durch unterschiedliche Markierungen erkennbar.
- Broker
1. Makler mit der Zulassung für die entsprechende Börse.
- Bronze
Sammel-Bezeichnung für Kupferlegierungen mit mehr als 60 Prozent Kupfergehalt, die im Gegensatz zu Messing entweder kein Zink enthalten oder aber neben den Hauptlegierungszusätzen (Zinn, Aluminium, Beryllium, Blei) nur geringfügige Anteile an Zink aufweisen. Bronze hat gute Bearbeitungs- und Dehnungseigenschaften, außerdem hohe Verschleißresistenz und außerordentliche Korrosionsbeständigkeit.
- Bulle (engl.: bull)
Marktteilnehmer, der steigende Kurse erwartet. Eine auf steigende Kurse gerichtete Stimmung an der Metallbörse wird als „bullish“ bezeichnet.
- Buntmetall
Nach klassischer Lehrmeinung in der Werkstoffkunde ist der (inzwischen veraltete) Begriff Buntmetall ausschließlich für Schwermetalle auf Kupferbasis anzuwenden und schließt andere NE-Metalle, wie zum Beispiel Antimon, Zink und Zinn, die früher auch als Weißmetall bezeichnet wurden, aus. (Analog wurden Eisenwerkstoffe früher auch als Schwarzmetall) bezeichnet.
C
- Cakes
Im ® Stranggussverfahren hergestellte Vierkantbarren mit variabler Länge und einem Gewicht von bis zu 25 Tonnen. Cakes sind das Vorprodukt für die Herstellung von Kupferblechen und Folien.
- Cash
LME-Kontrakt, der zwei Tage später zur Abrechnung kommt.
- Clearing-House
Alle Geschäfte der Börsenmitglieder werden über diese unabhängige Stelle registriert und abgerechnet. Wesentlich ist, dass diese Verrechnungsstelle die Erfüllung aller registrierten Kontrakte garantiert. Als Sicherheit werden dafür Margins gefordert. Die LME ist seit 1987 einem Clearing-House angeschlossen.
- COMEX
Die COMEX ist eine eigenständige Division der New York Mercantile Exchange. Sie ist neben der LME eine der drei wichtigen Metallbörsen. Sie hat vor allem Bedeutung für den amerikanischen Markt. An der Comex werden Gold, Silber und Kupfer gehandelt. Ebenfalls wie die LME verfügt die Comex über lizenzierte Lagerhäuser, deren Lagerbestände regelmäßig bekannt gegeben werden
- Contango (dt.: Kursaufschlag)
-
Ist der Normalzustand der Metallnotierungen an den Metallbörsen, bei dem der Tageskurs unter dem Terminkurs für das jeweilige Metall liegt. Das Contango weist auf ein reichliches Angebot an prompter Ware oder auf eine stärkere Nachfrage nach Terminware hin bzw. bringt Erwartungen von Verknappungen in späterer Sicht zum Ausdruck.
Das Contango wird limitiert durch Kosten für Lagerhaltung, Finanzierung, und Versicherung etc.
D
- DEL-Notiz
Deutsche Elektrolytkupfernotiz für Leitmaterial. Anhand der offiziellen Notierungen an der LME wird der Wert der DEL-Notiz börsentäglich errechnet.
- Deport
Kursabschlag der Terminkurse gegenüber den Kassakursen (Kassakurs > Terminkurs). Ausgangspunkt ist das Zinsniveau im Inland gegenüber dem Ausland (Zinsniveau Inland > Zinsniveau Ausland).
E
- Einschüsse (engl.: margin)
- Elektrolyt
Ist ein Stoff (bzw. dessen Lösung), der auf Grund vorhandener freibeweglicher Ionen elektrisch leitfähig ist. In einer Kupferelektrolyse besteht dieser aus einer schwefelsauren Kupfersulfatlösung und verbindet Anode und Kathode als elektrischen Leiter. Da sich während des Prozesses Kupfer sowie andere lösliche Stoffe (z. B. Arsen und Nickel) aus den Anoden im Elektrolyten anreichern, wird kontinuierlich eine Teilmenge des Elektrolyten ausgetauscht. Nach der Entkupferung werden angereicherte Stoffe – z. B. Arsen als Arsenik (As2O3) und Nickel als Nickelsulfat (NiSO4) – gewonnen. Der Elektrolyt wird in regenerierter Form dem Prozess wieder zugesetzt (Kreislauf).
- Entsorgungsfachbetrieb
-
Der Begriff Entsorgungsfachbetrieb kurz auch Efb wird in § 2 der Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV) legaldefiniert. Nur besonders qualifizierte Betriebe, die definierte Voraussetzungen erfüllen, können Entsorgungsfachbetrieb werden (Anforderungen). Zu diesen Anforderungen zählen:
• Der Betrieb muss gewerbsmäßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmen oder öffentlicher Einrichtungen Abfälle einsammeln, befördern, lagern, behandeln, verwerten oder beseitigen und
• in der Lage sein, eine oder mehrere dieser Tätigkeiten selbständig auf Grund seiner organisatorischen, personellen und technischen Ausstattung wahrzunehmen und
• hinsichtlich einer oder mehrerer dieser Tätigkeiten, die in der EfbV genannten Anforderungen an Organisation, Ausstattung und Tätigkeit sowie an die Zuverlässigkeit, Fach- und Sachkunde des Inhabers und der im Betrieb beschäftigten Personen erfüllen.
Es kann der ganze oder nur ein Teil des Betriebs als Entsorgungsfachbetrieb gelten (Umfang) und kann sich nur dann Entsorgungsfachbetrieb nennen, wenn er das Überwachungszertifikat besitzt.
- EUROFX/1
EUROFX ist der Kurzname für die tägliche Ermittlung von Referenzkursen der wichtigsten internationalen Währungen gegenüber dem Euro. Hierzu geben einmal täglich 17 Institute um 13:00 Uhr Frankfurter Zeit ihre aktuellen Quotierungen nach einem fest vorgegebenen Verfahren in das von REUTERS zur Verfügung gestellte Informationssystem (technische Plattform) ein. Marktabweichende Kurse werden automatisch gestrichen, so dass keine Manipulationsmöglichkeiten gegeben sind. Das System errechnet die Durchschnittskurse vollautomatisch. REUTERS gewährleistet dessen technische Sicherheit und Verfügbarkeit. Erfahrungsgemäß ist die Kursermittlung nach wenigen Minuten abgeschlossen. Die ermittelten Werte werden auf der REUTERS-Seite "EUROFX/1" sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erfolgt eine Veröffentlichung in allen wichtigen Tageszeitungen sowie über die Informationsangebote der beteiligten bzw. angeschlossenen Kreditinstitute.
- EZB-Fixing
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht seit Anfang 1999 täglich Referenzkurse. Diese Kurse werden nach einer Telefonkonferenz mit den Zentralbanken der Euro-Teilnehmerländer täglich um 14:15 Uhr festgestellt. Dieser täglich festgelegte Kurs dient aufgrund seiner Marktferne weniger Devisengeschäften als vielmehr Statistiken oder als allgemeine Orientierungshilfe.
F
- Force majeure
Vertragsklausel, die es unter bestimmten Umständen rechtlich zulässt, am Fälligkeitstag nicht zu liefern bzw. nicht abzunehmen. Zu den anerkannten Umständen zählen u. a. Streik, Naturkatastrophen etc.
- Force majeure
Vertragsklausel, die es unter bestimmten Umständen rechtlich zulässt, am Fälligkeitstag nicht zu liefern bzw. nicht abzunehmen. Zu den anerkannten Umständen zählen u. a. Streik, Naturkatastrophen etc.
G
- Gießwalzdraht
Im ® Southwire-Verfahren hergestelltes Vorprodukt für die Produktion von Drähten mit einem Durchmesser von 8 bis 25 mm.
- Grünspan
-
Der Begriff Grünspan wird leider häufig im falschen Zusammenhang verwendet. Grünspan ist ein wasserlösliches Salz der Essigsäure in Verbindung mit Kupfer und wird auf Grund seiner Farbe oft mit der Patina verwechselt. Grünspan kann jedoch wegen seiner Wasserlöslichkeit niemals die schützende Funktion der Schutzschicht übernehmen und kommt in Ermangelung der Essigsäure am Bau nicht vor.
Bei der bekannten Grünfärbung an Kupferbauteilen im Dach- und Wandbereich handelt es sich ausschließlich um Oxidationsprodukte des Kupfers und darf mit Grünspan nicht verwechselt werden.
H
- Hedging
Abdeckung einer künftigen Verpflichtung in physischem Metall, indem an der Börse eine gegenläufige Verpflichtung für die gleiche Menge und zum gleichen Termin eingegangen wird. Verluste auf der einen Seite werden durch Gewinne auf der anderen Seite ausgeglichen; das Preisrisiko wird auf ein Minimum reduziert.
I
- Incoterms
-
INCOTERMS (International Commercial Terms, deutsch: Internationale Handelsklauseln) sind eine Reihe internationaler Regeln zur Interpretation spezifizierter Handelsbedingungen im Außenhandelsgeschäft.
Die Incoterms wurden von der Internationalen Handelskammer (International Chamber of Commerce, ICC) erstmals 1936 aufgestellt, um eine gemeinsame Basis für den internationalen Handel zu schaffen. Sie regeln vor allem die Art und Weise der Lieferung von Gütern. Die Bestimmungen legen fest, welche Transportkosten der Verkäufer, welche der Käufer zu tragen hat und wer im Falle eines Verlustes der Ware das finanzielle Risiko trägt. Die Incoterms geben jedoch keine Auskunft darüber, wann und wo das Eigentum an der Ware von dem Verkäufer auf den Käufer übergeht. Der Stand der Incoterms wird durch Angabe der Jahreszahl gekennzeichnet. Aktuell gelten die Incoterms 2000 (6. Revision).
Die 13 Regeln werden im Rechtsverkehr, von Geschäftsleuten, Regierungen und Gerichten anerkannt. Die Anerkennung durch Gerichte erfolgt jedoch nur bei Einbeziehung in einen Vertrag. Die Incoterms haben keine Gesetzeskraft, gelten aber als Usance, die von den Vertragsparteien akzeptiert wird.
Die Verwendung der Incoterms im Vertrag (durch Angabe von Kürzeln der Klausel und des jeweiligen Orts) ist freiwillig, sollte aber in Anspruch genommen werden, um mögliche Missverständnisse und Streitigkeiten auszuschließen.
- ISO 9001
ISO 9001 ist eine Norm, die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem vorgibt. Diese Qualitätsmanagementnorm ist prozessorientiert und enthält Grundsätze für strukturierte Abläufe und Maßnahmen im Unternehmen. Sie dient der kontinuierlichen Verbesserung der internen Prozesse und unterstützt das Unternehmen bei der Sicherung und Erhöhung der Kundenzufriedenheit.
- IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington D. C., USA. Zu seinen Aufgaben gehören: Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik, Technische Hilfe. Der IWF hat zurzeit 186 Mitgliedstaaten, deren Stimmrecht sich an ihrem Kapitalanteil orientiert. Die Bundesrepublik Deutschland trat 1952 dem IWF bei. Die Mitgliedstaaten mit den größten Stimmanteilen sind: USA 15,85 %, Japan 6,84 %, Deutschland 5,88 %, Frankreich 4,86 %, Großbritannien 4,86 % und China 4,42 %. Da die Beschlüsse im IWF mit einer Mehrheit von 85 % getroffen werden müssen, verfügen jeweils die USA und die gemeinsamen EU-Staaten de facto über eine Sperrminorität.
K
- Kathoden
Negativ polarisierte Elektrode einer Elektrolysezelle; Elektrolytkupfer mit einem Kupfergehalt von mind. 99,90% n Form einer Kathode. Vorprodukt für die Herstellung von z. B. Gießwalzdraht.
- Kerb (engl.: Rinnstein)
Nachbörslicher, öffentlicher Handel im Anschluss an die offiziellen Mittags- und inoffiziellen Nachmittagssitzungen unter Beachtung der förmlichen Verhaltensregeln. (Der Begriff stammt aus der Zeit, an der nach den Börsensitzungen vor der LME auf der Straße weitergehandelt wurde.)
- Kokille
Gussform aus Kupfer, Graphit, Gusseisen oder Stahl zum Gießen von Metallblöcken. Für die Herstellung von Kupfer-Stranggussformaten werden wassergekühlte, oben und unten offene Kokillen aus Graphit mit einer Kupferummantelung verwendet.
- Konverter
Metallurgisches Aggregat, in dem i. d. R. oxidierende Metallgewinnungs- oder Raffinationsprozesse durchgeführt werden.
- Kupfer
Kupfer (engl. Copper) ist das 29. Element im Periodensystem und befindet sich in der 4. Periode. Kupfer hat das Symbol Cu. Der lateinische Name cuprum ist abgeleitet von aes cyprium Erz von der Insel Zypern, wo im Altertum Kupfer gewonnen wurde. Es ist ein hellrotes Metall mit einem Schmelzpunkt von ungefähr 1.083,4 °C sowie einem Siedepunkt von 2.567 °C. Die vielfältige technische Verwendbarkeit von Kupfer wird durch folgende Eigenschaften bestimmt: Duktilität, elektrische und thermische Leitfähigkeit. Härte und Festigkeit werden durch Zulegierungen erhöht. Kupfer hat eine hohe Korrisionsbeständigkeit. Im Wesentlichen wird Kupfer in der Elektro- und elektronischen Industrie sowie in der Bauindustrie eingesetzt. Danach folgen Transportwesen, insbesondere der Automobilsektor, und der Maschinenbau.
- Kupferanoden
Endprodukt des Hüttenprozesses (Kupfergehalt 99,6%). Sie wird in der Elektrolyse zur Kupferkathode weiterverarbeitet.
- Kupferelektrolyse
Die Elektrolyse – ein hydrometallurgischer Prozess zur elektrochemischen Raffination von Kupfer – ist die letzte Raffinationsstufe der Kupfergewinnung. Anode und Kathode werden im Wechsel in eine schwefelsaure Lösung (Elektrolyt) gehängt und an einen Stromkreis angeschlossen. Kupfer und unedlere Elemente (Arsen, Nickel, etc.) gehen an der Anode in die Lösung. Edelmetalle und in Schwefelsäure unlösliche Elemente (z. B. Blei, Selen) sinken zu Boden und bilden den Anodenschlamm. An der Kathode scheidet sich Kupfer aus der Lösung mit einer Reinheit von 99,99% ab.
- Kupferkathoden
Produkt der Kupferelektrolyse (Kupfergehalt > 99,99%).
- Kupferkonzentrat
Produkt aus der Aufbereitung (Anreicherung) von Kupfererzen. Da Kupfer in seinen Erzen fast ausschließlich chemisch gebunden und in niedrigen Konzentrationen (0,5 bis 4 % Kupferinhalt) vorliegt, werden die Erze nach der Gewinnung in der Mine in Aufbereitungsanlagen zu Konzentraten angereichert (Kupfergehalt 25 bis 40 %). Die verarbeiteten Kupferkonzentrate können neben den Hauptbestandteilen Kupfer, Eisen und Schwefel (je etwa 30 %) auch Edelmetalle, Arsen, Wismut, Blei, Nickel, Selen und Tellur enthalten.
L
- Lagerschein
Dokument, das den Empfang einer in der Quittung aufgeführten Ware durch einen Spediteur belegt. Um im Rahmen eines Terminvertrags akzeptierbar zu sein, müssen Lagerscheine belegbare Empfangsbescheinigungen über Waren sein, die in Lagerhäusern eingelagert sind, die von der Börse, an der die betreffenden Terminverträge gehandelt werden, für Lieferzwecke anerkannt sind (siehe Warrant).
- Legierung
Metallische Werkstoffe, bestehend aus zwei oder mehr Metallen, sowie ggf. noch aus Nichtmetallen (z. B. Kohlenstoff, Bor, Silizium). Die Herstellung von Legierungen erfolgt unter anderem durch Zusammenschmelzen und Zusammengießen, durch Pressen oder Sintern, durch Eindiffundieren von Legierungszusätzen in das Grundmetall, seltener durch chemische oder chemo-physikalische Zersetzung von Metallverbindungen.
- LME (London Metal Exchange)
-
Die LME wurde 1876 gegründet. Die Wurzeln gehen allerdings bis in das Jahr 1571 und die Eröffnung der Royal Exchange zurück. An der LME wurde zunächst Kupfer, gefolgt von Blei und Zink gehandelt. Auf Grund des zweiten Weltkrieges blieb die LME bis 1952 geschlossen. Nach Wiedereröffnung wurde der Handel um Aluminium (1978), Nickel (1979) und Aluminium-Legierungen (1992) erweitert. Im Jahr 2000 wurde der Handel um weitere unedle Metalle erweitert. Seit 2005 wurde die Palette sogar um ausgesuchte Plastikkontrakte ergänzt. Derzeit stehen Stahlkontrakte zr Aufnahme in das Handelsspektrum zur Diskussion. Heute ist die LME die umsatzstärkste und wichtigste Metallbörse der Welt. Die veröffentlichten Notierungen werden weltweit bei Verträgen im Neumetall- und Altmetallgeschäft zu Grunde gelegt.
Die Börse ermittelt täglich weltweite Referenzkurse für Metalle, bietet Hedgegeschäfte an und ermöglicht auch die mit dem Handel verbundenen, physischen Lagerungen in der von der LME lizenzierten Lagerhäusern. Die Bestände dieser Lagerhäuser werden täglich veröffentlicht und geben einen gewissen Überblick über die Verfügbarkeit der an der Börse gehandelten Metalle für den Weltmarkt.
Es gibt zwar einen durchgängigen Handel durch das sog. London Clearing House, aber ein guter Teil des Handels wird nach wie vor im Präsenzhandel durch Makler in einem offenen Ring durchgeführt. Es gibt zwei Handelsrunden, eine morgens, eine nachmittags. Jede der acht Metallgruppen wird in zwei Blöcken mit einem jeweiligen fünfminütigen Aufruf gehandelt. Der zweite Handelsblock am Morgen liefert die Basis für die Bestimmung des täglichen offiziellen Metallhandelskurses. Nach den offiziellen Handelsblöcken stehen noch fünfzehn Minuten für den Handel im Freiverkehr (Termingeschäfte, Optionen, TAPOs (traded average price contracts, eine spezielle asiatische Option)) zur Verfügung.
- Long
Terminkauf an der Börse, durch den der Betreffende für einen bestimmten Termin in Metall “long” geht. Dies kann spekulativ in Erwartung steigender Preise geschehen, um die Kaufposition zu günstigeren Preisen wieder zu verkaufen, oder es kann sich um eine Börsenabdeckung für eine entgegengesetzte Verpflichtung in physischem Metall handeln.
- Los
Kleinste Mengeneinheit für den Handel an der LME. 1 Los entsprechen je 25t Aluminium, Kupfer, Blei und Zink, 5 to Zinn und 6 to Nickel..
M
- Messing
Bezeichnung für Legierungen aus Kupfer (56-90 %) und Zink mit (je nach Kupfergehalt) hell- bis rotgelber Farbe. Messing zeichnet sich durch hohe Festigkeit, gute Verformbarkeit und Korrosionsbeständigkeit aus. Als Tombak werden Messingsorten mit Kupfergehalten von 70 bis 90 % bezeichnet. Für den Guss verwendete Legierungen mit 56 bis 80 % Kupfer wurden früher Gelbguss genannt. Messing mit hohem Kupfergehalt (80-90 %) wird zu Schmuckwaren und Kunstgegenständen, mit niedrigerem Kupfergehalt (v. a. MS63 und MS58) zu Rohren, Bauprofilen und zu Armaturen verarbeitet.
- Metallbörse
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Warenterminbörse, an der durch Vergleich von Angebot und Nachfrage allgemein anerkannte Metallkurse als Grundlage für den weltweiten Handel mit Metallen und Warenterminkontrakten festgestellt werden.
NE-Metalle werden heute vor allem in London an der London Metal Exchange (LME), NEW York an der Commodity Exchange (COMEX) und an der Börse in Shanghai (SHFE) gehandelt.
Die Metallbörsen verfügen über lizensierte Lagerhäuser, in denen die gehandelten Metalle auch physisch eingelagert werden können. Die Bestände dieser Lagerhäuser werden regelmäßig veröffentlicht und geben einen gewissen Überblick über die Verfügbarkeit der an Metalle am Weltmarkt (siehe stocks und warehouse).
- MK-Notiz
Bei der „Metallnotierung Kupfer“ handelt es sich um den vom größten europäischen Hersteller von Kupferhalbzeug errechneten Metall-Basispreis. Die MK-Notiz basiert auf der LME-Settlement-Notierung zuzüglich der Produzentenprämie für die Preisfestlegung auf die bekannte Börse (back pricing) sowie aller für die Rohstoffbeschaffung relevanten Kosten wir Fracht, Finanzierung, Währungsrisiko und Schmelzverlust.
N
- NE-Metalle
Als Nichteisenmetall werden Metalle bezeichnet, die kein Eisen sind bzw. kein Eisen enthalten oder Legierungen in denen Eisen nicht als Hauptelement enthalten ist (Beispiele Kupfer, Zink, Messing, Zinn, Bronze). Meist wird dafür die Abkürzung "NE-Metall" verwendet. Ihrer oft auffälligen Farbe wegen werden sie auch als Buntmetall bezeichnet, allerdings zählen die Weißmetalle ebenso zu den Nichteisenmetallen.
- Nickel
Nickel ist ein chemisches Element mit dem Symbol Ni und der Ordnungszahl 28. Der Name Nickel leitet sich von einem Erdgeist ab. Diese Sage kommt daher, dass Nickelerze im Mittelalter nicht nutzbar waren. Vor allem das Erz Nickelin (Rotnickelkies, NiAs) hat eine ähnliche Farbe wie Kupfer, sondert aber beim Rösten einen üblen Geruch nach Arsen ab. Nickel ist mit 0,008 % am Aufbau der Erdkruste beteiligt und bildet einen Anteil von 8-10 % des Erdkernes. Der Schmelzpunkt liegt bei 1.453 °C, der Siedepunkt bei 2.723 °C. Nickel ist ein silbrig-weißes Metall. Es ist hart, schmiedbar, duktil und lässt sich ausgezeichnet polieren. Nickel ist wie Eisen und Cobalt ferromagnetisch. Und geht erst bei 357 °C in den paramagnetischen Zustand über. In seinen Verbindungen tritt es meist zweiwertig auf. Reines NI-Metall ist sehr korrosionsbeständig, denn es bildet eine Schutzschicht gegen den Angriff von verdünnten Säuren. Nur von stark konzentrierten, oxidierenden Säuren, wie Salpetersäure, wird Nickel deutlich angegriffen. Nickel wird als Metall in geringen Mengen benötigt, der größte Teil der Produktion geht in die Produktion von Nickellegierungen. Es legiert sich mit Eisen, Kupfer, Kobalt und einigen anderen hochschmelzenden Metallen. Nickel wird als Legierungsmetall in erster Linie für die Herstellung von Edelstählen verwendet.
P
- Präsenzhandel
Der Präsenz- bzw. Parketthandel ist eine Form der Kursbildung an Börsen. In diesem auch bezeichneten Ringhandel treffen sich die Händler persönlich zu festgelegten Zeiten, rufen sich die (Verkaufs-)Kurse zu und geben sich durch Handzeichen zu verstehen, dass sie am Kauf zu diesem Preis einverstanden sind. Der eigentliche Handel wird dann von Personen im Hinterrund abgewickelt. Der computergestützte Handel löst zusehends den Parketthandel ab.
- Pre-Market (Vormarkt)
Geschäfte der Ringmitglieder untereinander oder zwischen Ringmit- gliedern und ihren Kunden, die telefonisch vor Beginn der offiziellen Ringsitzung abgeschlossen werden.
- Pricing
Benutzung der offiziellen LME-Notierungen oder ihres Durchschnitts für eine bestimmte Periode als Basispreis für physisches Metall.
- Prompt Date
Der Tag (Werktag), an dem ein LME-Kontrakt fällig wird.
R
- REACh
-
Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (englisch: REACH – Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals) der Europäischen Gemeinschaft zur Reform des europäischen Chemikalienrechts. Die Verordnung ist seit dem 1. Januar 2007 als unmittelbares Recht in jedem Mitgliedstaat direkt gültig und trat mit 1. Juni 2007 in Kraft.
Das REACH-System basiert auf dem Grundsatz der Eigenverantwortung der Industrie. Nach dem Prinzip „no data, no market“ dürfen innerhalb des Geltungsbereiches nur noch chemische Stoffe in Verkehr gebracht werden, die vorher registriert worden sind. Hersteller oder Importeur, die Stoffe mit mehr als einer Tonne pro Jahr in der Europäischen Union herstellen oder in die Europäische Union importieren, fallen in den Geltungsbereich von REACH und müssen für diese Stoffe eine eigene Registrierungsnummer besitzen. Die Datenanforderungen steigen mit dem Mengenband des zu registrierenden Stoffes. Neben einem technischen Dossier kann die Erstellung eines Stoffsicherheitsberichts erforderlich werden. Eine weitere Besonderheit von REACH ist die Erweiterung der Kommunikation in der Lieferkette. Nicht nur Lieferanten, auch nachgeschaltete Anwender erhalten zusätzliche Aufgaben und Pflichten. Sie müssen ihren vorgeschalteten Herstellern oder Importeuren von registrierungspflichtigen Stoffen Informationen über die genaue Verwendung liefern, damit diese die Verwendung in ihren Angaben zur Exposition (im technischen Dossier) und ggf. in ihren Expositionsszenarien berücksichtigen und geeignete Risikominderungsmaßnahmen empfehlen können. Die Verwendung wird dann zu einer „identifizierten Verwendung“. Der nachgeschaltete Anwender hat die Pflicht, die Risikominderungsmaßnahmen anzuwenden. Wichtigstes Instrument für die Kommunikation in der Lieferkette bleibt das Sicherheitsdatenblatt. Hier müssen künftig zusätzlich die Registrierungsnummer, ggf. Angaben zur Beschränkung von Verwendungen und / oder zur Zulassungspflicht und die „identifizierten Verwendungen“ mit aufgenommen werden.
- Recycling
(Rezyklierung), in der Technik die Wiederverwendung von Abfällen, Nebenprodukten oder verbrauchten Endprodukten der Konsumgüter-Industrie als Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte. Das Recycling ist auf manchen Gebieten als Methode der Rohstoffbeschaffung (u. a. bei der Wiedergewinnung von Edelmetallen aus Münzlegierungen) sehr alt, gewinnt aber im Zuge der Verknappung von Rohstoffen und Energie, sowie unter den Aspekten des Umweltschutzes auf zahlreichen weiteren Gebieten der chemisch-technischen Produktion und der Energiegewinnung zunehmend an Bedeutung. Kupfer ist zu nahezu 100 Prozent recyclingfähig; in Deutschland wird der Bedarf an Kupfer zu einem erheblichen Anteil über den Weg der Wiedergewinnung gedeckt.
- Report
Kursaufschlag der Terminkurse gegenüber den Kassakursen (Kassakurs < Terminkurs). Ausgangspunkt ist das Zinsniveau im Inland gegenüber dem Ausland (Zinsniveau Inland < Zinsniveau Ausland).
- Ring
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Ort im Londoner Börsengebäude der LME, an der die offizielle Börsensitzung abgehalten wird. (Die Metallhändler sitzen in einer roten Ledercouch, die die Form eines Ringes hat.)
Es gibt zwar einen durchgängigen Handel durch das sog. London Clearing House, aber ein guter Teil des Handels wird nach wie vor durch Ausrufen bzw. Präsenzhandel durch Makler in einem offenen Ring durchgeführt. Es gibt zwei Handelsrunden, eine morgens, eine nachmittags. Jede der acht Metallgruppen wird in zwei Blöcken mit einem jeweiligen fünfminütigen Aufruf gehandelt. Lediglich elf zugelassene Maklergesellschaften haben eine exklusive Zulassung, in diesem Ring zu handeln. Sie gelten als Mittler oder Broker für ca. 100 weitere Gesellschaften, die indirekt an der LME handeln.
- Rohhütte
Werksteile oder Unternehmen, in denen die Gewinnung von Roh- oder Werkmetallen erfolgt, bezeichnet man als Rohhütte. Typische Produkte sind Werkblei, Blister- und Schwarzkupfer sowie Rotguss.
- Rotguss
Zur Gruppe der Bronzen gehörende Kupferlegierungen mit 4 bis 10 % Zinn, 2 bis 7 % Zink und bis zu 7 % Blei.
S
- Settlement Notierung
Der offizielle Kassa-Verkäuferpreis am Schluss des zweiten Rings der offiziellen Mittagsbörse. Diese Notierung wird häufig als Basispreis für außerhalb der LME abgeschlossene physische Metallgeschäfte benutzt; unter anderem für die Ermittlung der DEL-Notierung.
- SHFE
Shanghai Metal Exchange
- Short
Leerverkauf auf Termin, das Gegenteil von „Long“.
- Stocks
Metall auf Lagerschein in einem offiziellen LME-Lagerhaus. Die LME-Stocks, deren Gesamtmenge bzw. die Veränderung täglich veröffentlicht wird, gehören nicht der Börse, sondern den Inhabern der Lagerscheine (Warrant).
- Stoploss buying/selling
Kauf/Verkauf, der beim Überschreiten/Unterschreiten eines bestimmten Kursniveaus ungedeckte Positionen glattstellt.
- Strangguss
Kontinuierliches Gießverfahren, bei dem im Gegensatz zum Kokillenguss ein endloser Barrenstrang erzeugt wird. Während des Gießprozesses werden von diesem Strang mit einer mitlaufenden („fliegenden“) Säge die einzelnen Barren abgetrennt. Es können Vierkant- oder Rundbarren in den verschiedensten Abmessungen und mit variablen Längen entsprechend den Kundenanforderungen erzeugt werden. Die Vierkantbarren (Walzplatten) werden durch walzen zu Blechen, Bändern oder Folien weiterverarbeitet, die Rundbarren (Billets) werden hauptsächlich mittels Strangpressen zu Profilen oder Rohren umgeformt.
T
- Termingeschäft
Bei einem Termin- bzw. Zeitgeschäft wird der Kauf/Verkauf zu einem fest vereinbarten Kurs erst eine gewisse Zeit (mehr als zwei Tage) nach dem Geschäftsabschluss erfüllt.
W
- Warehouse
Überdachter Lagerraum mit angemessenen Sicherheitsvorschriften, der nach Inspektion durch die LME als offizielles LME-Lagerhaus registriert worden ist. Lizensierte LME-Lagerhäuser sind mittlerweile über den gesamten Globus verteilt.
- Warrant
Ein von einem lizensierten LME-Lagerhaus ausgestelltes Dokument, durch welches das Eigentum an einer bestimmten Menge Metall auf eine auf der Vorderseite des Warrants genannten Person übertragen wird. Dieses Dokument ist ein Namenszertifikat.
- Weißmetall
Als Weißmetall wird eine Gruppe von Legierungen auf Zinn-Basis unter Beimischung von Antimon und Blei bezeichnet. Es können auch Bismut oder Kupfer enthalten sein.
- Wirebars
Elektrolytkupfer in Form von Drahtbarren in Standardabmessungen (Stückgewicht 90-125 kg). Wird nur noch in sehr wenigen Ländern produziert.
Z
- Zink
-
Zink (lat. Zincum) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Zn und der Ordnungszahl 30. Der Name Zink kommt von Zinke, Zind „Zahn, Zacke“, da Zink zackenförmig erstarrt.
Der Schmelzpunkt liegt bei 419,58 °C; der Siedepunkt bei 907 °C.
Das bläulich-weiße Metall reagiert rasch mit Säuren und Alkalien, ist aber korrosionsbeständig gegen kaltes Wasser und feuchte Luft durch Bildung einer Schutzschicht aus basischen Zinkcarbonaten.
Darum wird Zink bei der Oberflächenvergütung von Stahl eingesetzt. Wichtige Zinkminerale sind Galmei, Wurtzit und bes. Zinkblende. Zink lässt sich mit zahlreichen Metallen legieren. Wichtig sind die Zink-Kupfer-Legierungen Messing und Neusilber sowie Gußlegierungen mit 3,5-6 % Aluminium, bis 1,6 % Kupfer und 0,02-0,05 % Magnesium.
Zink wird zu Blechen, Drähten und Rohren verarbeitet. Korrosionsgefährdete Metalle (z. B. Eisen) werden elektrolytisch verzinkt. In der Metallurgie wird Zink bei der Gewinnung anderer Metalle, z. B. von Silber durch den Parkes-Prozess oder von Gold bei der Cyanidlaugung, verwendet. Zinkoxid wird als Weißpigment, Füllstoff für Kautschuk, als Puder- oder Salbengrundlage, Zinkchlorid für Batterien, als Lötwasser, Desinfiziens und in der Gerbstoffsynthese, Zinksulfat zur Konservierung von Holz und Häuten, Zinksulfid als Leuchtstoff für Leuchtschirme verwendet. Biologische Bedeutung hat Zink als wichtiges Spurenelement für Pflanzen, Tiere und Mensch.
- Zinn
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Zinn (althochdeutsch zin „Stab, Zinn“) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Sn (lat. stannum „Zinn“) und der Ordnungszahl 50. Das silberweiß glänzende und sehr weiche Metall lässt sich mit dem Fingernagel ritzen. Auffällig sind sein niedriger Schmelzpunkt und die relativ hohe Siedetemperatur.
Der Schmelzpunkt liegt bei 231,97°C; der Siedepunkt bei 2270°C.
Physikalisch ist Zinn geschmeidig, dehnbar, so dass Zinn zu dünnen Folien (Stanniol) ausgewalzt werden kann. Eine geringe Oberflächenspannung in der Schmelze kann zur Herstellung von sehr dünnen Überzügen über andere Metalle genutzt werden; das Lösungsvermögen für andere Metalle begünstigt die Bildung von Legierungen.
Zinn ist beständig gegenüber Wasser, Luft sowie auch Lebensmittelbestandteilen (daher Zinngeschirr); starke Säuren und Laugen greifen es an.
Wichtigstes Zinnerz ist der Zinnstein (Kassiterit); zinnsteinreiche Gesteine werden mechanisch zerkleinert und geschlämmt, das gewonnene Erz (Zinndioxid) wird mit Koks oder Kohle reduziert, das Rohmetall durch Seigern gereinigt. Zinn wird zur Veredlung (Verzinnen) von Kupferrohren, Eisenblechen (Weißblech) oder als dünne Folie (Stanniol, Zinnfolie) für Tuben u. ä. verwendet, früher in großen Mengen für Zinngeschirr. Zinnlegierungen haben Bedeutung als Bronze, Lagermetall, Letternmetall, Lötzinn. Von den Zinnverbindungen werden Zinn(II)- und Zinn(IV)-chlorid als Katalysatoren und Färbehilfsmittel, Zinnoxide (Zinnasche) als Polier- und Trübungsmittel für Milchglas und Emaille verwendet.