Marktberichte

KUPFER

Aktualisierung: 13.02.2025


Kurse vom 12.02.25: 

High  $     9.490,00 Low  $     9.342,50 Close  $     9.469,00  

Resistance  $     9.530,00 Support  $     9.305,00  


US-Präsident Trump hat zwar noch keine Einfuhrzölle auf Kupfer verhängt, aber der Markt preist bereits die Wahrscheinlichkeit ein, dass das rote Metall nach Aluminium und Stahl als nächstes auf der Liste stehen wird. Es wird mit Zöllen auf Kupferimporte um gut 10% gerechnet. Auch aus diesem Grund hat sich das Arbitragefenster zwischen Comex- und LME-Kontrakten in den letzten Tagen ausgeweitet und Anfang der Woche die Marke von $1.000 übersprungen. Sollte Trump sogar auf Kupferimporte die gleichen pauschalen Zölle in Höhe von 25 % erheben, die bereits auf Aluminium- und Stahlimporte erhoben wurden, besteht weiteres Aufwärtspotenzial für den Kursunterschied zwischen Comex und LME und damit für steigende LME-Kurse.

Korrektiv eines solchen Kursanstiegs könnten negative Wachstumsauswirkungen, die einem Handelskrieg folgen würden, sein.

Ein Gedankenspiel: Kupferimporte in die USA werden mit Zöllen belegt. Der dortige Kupferpreis steigt. Die US-Kabelindustrie fertigt daraus Drähte, die wiederum nach Mexiko exportiert werden, um dort Kabelbäume und Elektromotoren zu fertigen, die dann von Mexiko in die USA verbracht werden, vielleicht unter der Auflage von erneuten Zöllen, um dann zum Beispiel in US-Pkws verbaut zu werden. Die Kosten für Pkws made in US steigen. Eine mögliche Lösung: Vorprodukte für die US-Automobilindustrie werden komplett in asiatischen Ländern gefertigt. Womöglich fällt dann an der US-Grenze nur einmal Zoll an. Wie auch immer das Gedankenspiel weitergeht, die Zolltarife werden die globalen Handelsströme verändern und Wachstumsaussichten in Volkswirtschaften anpassen. Ob die USA davon profitieren werden, bleibt abzuwarten.


Auch China setzt neue Ziele, mit leiseren Tönen, um die heimischen Kupferressourcen bis 2027 um 5-10 % zu erhöhen und die Nutzung von recyceltem Kupfer zu verbessern:

- ausländische Verarbeitungsunternehmen werden zu Investitionen und zum Bau von Fabriken in China ermutigt;

- Kupferhütten werden ermutigt, langfristige Kaufverträge mit ausländischen Bergbauunternehmen zu schließen und die Einfuhren zu erhöhen;

- Finanzinstitutionen werden angeleitet, den Bau und die Modernisierung von Großprojekten zu unterstützen und

- die Anwendung von AI wird in der Kupferindustrie gefördert.


Europa wäregut beraten, zu handeln und auf solche Entwicklungen zu reagieren.

Kupfer (in US Dollar/Tonne)

EURO/DOLLAR

Kurse vom 12.02.25: 

High 1,0429 Low 1,0315 

Resistance 1,1200 Support 1,0176  


Gestern sind die Januar-Inflationszahlen in den USA höher als erwartet ausgefallen. Die Gesamtinflation ist im Januar von 2,9% auf 3,0% angestiegen. Die Kerninflation legte von 3,2% auf 3,3% zu. In beiden Fällen war eher mit einem leichten Rückgang gerechnet worden. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung ist der Markt von einer anhaltend restriktiven US-Geldpolitik ausgegangen, weil die aktuellen US-Politik über viele Wege die Inflation antreiben könnte. Und weil die US-Wirtschaft eine solche Zinspolitik aktuell auch gut verkraftet. Sowohl Wachstum als auch Arbeitsmarkt sind in den USA solide. Darum hat der Dollar eine Aufwertung vorweggenommen und nicht so intensiv auf die gestrigen Zahlen reagiert. 


Vielleicht lässt der Umbau der US-Demokratie aber auch erahnen, dass Donald Trump vor der Fed nicht Halt machen wird. Er hat schon mehrmals verlauten lassen, dass er kein Freund hoher Zinsen ist und dass er die Entscheidungen der Fed nicht für gut befindet. "Interest Rates should be lowered, something which would go hand in hand with upcoming Tariffs!!! Lets Rock and Roll, America!!!" Diese Haltung ist nicht Dollar-positiv.

EZB-Fixing (14:15 Uhr) (Dollar/Euro)