Marktberichte
KUPFER
Aktualisierung: 14.01.2025
Kurse
vom 13.01.25:
High $ 9.150,00 Low $ 9.063,50 Close $ 9.094,00
Resistance $ 9.487,00 Support $ 8.757,00
Kupfer hat zum Wochenschluss noch einmal einen Sprung gen Norden
setzen können. $9.150 ist das bisherige Jahreshoch. Positive Konjunkturdaten
aus den USA, wie vom US-Arbeitsmarkt, unterstützen wie auch
Nachfrageerwartungen aus China. Die dortigen Prämien zogen an und
signalisierten einen höheren Kupferbedarf. Die zu Wochenbeginn
veröffentlichten Handelszahlen müssen mit Blick auf die angespannten
Handelsbeziehungen hingegen eher gemischt aufgenommen werden. Die
chinesischen Exporte fielen sowohl im Dezember (+10,7% Y/Y) als auch im
gesamten Jahr 2024 (+5,8% Y/Y) stark aus. Insbesondere im letzten Monat bekam
die US-Nachfrage noch einmal einen Schub, weil amerikanische Firmen vor
Amtsantritt Trumps ihre Läger füllten. Die Auslandsnachfrage hat damit die
äußerst schwache Binnennachfrage in China im letzten Jahr, insbesondere im
Dezember auffangen können. So lagen die Importe 2024 bei +1,2% und im
Dezember dann bei +1,0%. Im Vergleich zu den Vormonaten stabilisert sich der
Zuwachs, ist aber weiterhin auf niedrigem Niveau.
Diese Handelszahlen dürften Donald Trump nicht positiv stimmen, weil sie
Diskussionen über Überkapazitäten und billige Exporte Chinas wieder anheizen
werden. Sollten als Reaktion darauf US-Importzölle anziehen, ist von einer
schwächeren Auslandsnachfrage auszugehen, die dann auf eine ebenso schwache
Binnennachfrage in China treffen könnte, wenn die Regierung nicht versucht
gegenzusteuern. Eine Unterstützung der Inlandsnachfrage hat China bereits
angekündigt. Doch ob damit der große Wurf gelingt? Mittwoch stehen vorerst
Konjunkturdaten aus China auf der Tagesordnung, die mit Blick auf die
internationalen Handelsbeziehungen bewertet werden. Das Top-Thema am
Kupfermarkt bleibt die US-Wirtschaftspolitik. Es lohnt sich auch ein Blick auf die Kupfer-Handelszahlen. Die
Importe von Rohkupfer und Kupferprodukten lagen im Dezember mit einem Zuwachs
von +17,8% auf einem 13-Monatshoch im Vergleich zu 2024. Die Bestände in den
Lagerhäusern der Börse Shanghai sind zuletzt gefallen und geben damit ein
positives Nachfragesignal. Noch am 3. Januar standen die Bestände mit 83.174t
gut 17,3% über dem Wert vom 20. Dezember. In der letzten Woche wurden nur
noch 78.678t (-5,7%) gemessen.
Für das Gesamtjahr 2024 wurde +3,3% mehr Kupfer als im Vorjahr eingeführt.
Das Plus für Konzentrate lag im Dezember bei +1,7% Y/Y und in 2024 bei +2,1%
Y/Y. Es wird erwartet, dass die Schmelzkapazitäten mit diesen Einfuhren nicht
ausreichend versorgt sein werden und dass es zu einer Verknappung an Schmelz-
und Raffinadeprodukten kommen könnte, die die Kurse antreibt. Ein Thema, das
den Kupfermarkt durch das gesamte Jahr 2024 begleitet hat und auch in 2025
ein wichtiges Thema sein wird. Womöglich sind aus diesem Grunde die Importe
an Rohkupfer im Dezember so schlagartig angestiegen. Dieses Argument greift
aber nur, wenn eine solide Nachfrage in China zu erwarten ist. Zuletzt wurde
aber auch berichtet, dass nicht nur der Bedarf im Bausektor schwach ist,
sondern auch durch den Bedarf in Sektoren grüner Schlüsseltechnologien nicht
ausgeglichen werden kann.
Unsicherheit herrscht am Markt, was nach dem 20. Januar passieren wird.
Positive Nachrichten werden zwar freudig aufgenommen, verlieren aber auch mit
Blick auf die Handelsbeziehungen und den US-Dollar immer wieder an Dynamik.
Ein weiterer Anstieg der Kupfernotierungen ist aktuell nicht gesichert. Am
20. Januar werden die Karten neu gemischt werden.
Kupfer (in US Dollar/Tonne)
EURO/DOLLAR
Kurse
vom 13.01.25:
High 1,0249 Low 1,0176
Resistance 1,1200 Support 1,0233
Die US-Arbeitsmarktdaten haben die Märkte am Freitag doch
überraschen können. Statt der erwarteten 165.000 wurden im Dezember 256.000
neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote sank von 4,2% auf 4,1%; die
Erwerbsquote verharrte bei 62,5%. Die Löhne sind in 2024 um +3,9% Y/Y
angestiegen. Die US-Wirtschaft läuft und der Euro fiel nach Veröffentlichung
in Sekunden von $1,0310 auf $1,0234.
Die Fed hatte zuletzt angekündigt, bei weiteren Zinssenkungen vorsichtiger
zu agieren, weil sie einen soliden Arbeitsmarkt sieht. Das haben die Zahlen
der letzten Woche bestätigt. Und sie hat zuletzt eine Inflation über dem
2%-Ziel beobachtet. Hier stehen am Mittwoch aktuelle Zahlen zur
Veröffentlichung an. Sollten sich die letzten Inflationszahlen bestätigen,
ist am 29.01. kein Zinsschritt der Fed zu erwarten und auch Vorhersagen an
die weitere Zinspolitik werden nur an den Daten gemessen werden. Denn aktuell
wird damit gerechnet, dass die US-Wirtschaftspolitik das Lohn- und
Preiswachstum nochmals beschleunigen könnte. Diese Entwicklung muss sich erst
in den Zahlen zeigen, bevor die Fed weitere Beschlüsse finden kann.
Zinssenkungen und Zinserhöhungen sind in dieser Situation gerade im
öffentlichen Diskurs, weil niemand weiß, wohin die Reise gehen wird.