Marktberichte
KUPFER
Aktualisierung: 27.03.2025
Kurse
vom 26.03.25:
High $ 10.164,50 Low $ 9.893,00 Close $ 9.907,00
Resistance $ 10.158,00 Support $ 9.500,00
Kupfermarkt im Ausnahmezustand: Trump sorgt
für Turbulenzen
Der Kupfermarkt zeigt sich nervös – und das aus gutem Grund. US-Präsident
Donald Trump hat angekündigt, ab dem 2. April umfassende neue Zölle
einzuführen. Neben allgemeinen „reciprocal tariffs“, also Gegenzöllen
gegenüber jedem Handelspartner, sollen auch sektorspezifische Maßnahmen
folgen. Grundlage dieser Zölle sind laut Trump nicht nur klassische
Handelsschranken, sondern auch strukturelle Hemmnisse wie Subventionen,
Investitions- und Dienstleistungsbeschränkungen oder technische Handelsbarrieren.
In Trumps eigenen Worten: „They charge us and we charge them and then in
addition to that on autos on steel on aluminium we are going to have
additional tariffs.“ Die Botschaft ist eindeutig – und sorgt weltweit für
Unruhe. Besonders betroffen: der Kupfermarkt.
Denn der 2. April markiert nicht nur das Inkrafttreten der neuen
Zollpolitik, sondern auch das Ende einer einmonatigen Schonfrist für Kanada
und Mexiko im Rahmen des USMCA-Abkommens. Diese Schonfrist hatte bislang
25-prozentige Zölle auf diverse Metalle, darunter auch Kupfer,
vermieden.
Markt reagiert mit Preissprüngen und Verwerfungen
Die Märkte reagieren prompt. Schon jetzt preist
der Markt einen möglichen 25-Prozent-Importzoll auf Kupfer in den USA ein.
Zwar läuft derzeit noch eine offizielle Untersuchung zu neuen Maßnahmen im
Kupfersektor – mit einer theoretischen Laufzeit von bis zu neun Monaten –,
doch Insider berichten, dass entsprechende Zölle bereits in wenigen Wochen
verhängt werden könnten.
Besonders sichtbar wird die Verunsicherung im sogenannten CME-LME-Spread,
also dem Preisunterschied zwischen Kupferkontrakten an der amerikanischen CME
und der Londoner Metallbörse (LME). Gestern erreichte dieser Spread mit
$1.624 ein Rekordhoch. Der Grund: Die Shortverkäufe werden mit physischen
Lieferungen erfüllt, die den weltweiten Markt leerzufegen scheinen. Die Besonderheit
dabei ist, dass LME-Kontrakte auf globale Lieferorte ausgelegt sind, während
CME-Kontrakte eine Lieferung an US-Standorte erfordern – was angesichts der
Importabhängigkeit der USA für künstliche Verknappung sorgt.
Allein gestern fielen die LME-Bestände um 3.200 Tonnen. In
asiatischen LME-Lagerhäusern warten über 100.000 Tonnen zur Auslieferung. Die
Folge: physische Knappheit außerhalb der USA, steigende Preise und ein
weltweit nervöser Handel.
Zwischen Preishoch und Konjunktursorgen
Die Preisentwicklung spiegelt die Unsicherheit deutlich wider. Im
asiatischen Handel kletterte Kupfer an der LME gestern früh bis auf $10.164
je Tonne. Doch die Euphorie hielt nicht lange: Konjunktursorgen – ausgelöst
durch die potenziell wachstumshemmenden Effekte der neuen Zölle – drückten
die Notierungen im Tagesverlauf auf bis zu $9.893. Am europäischen Abend
notierte Kupfer schließlich bei $9.907.
Heute Morgen ist wieder alles anders
Heute Morgen hielt sich Kupfer wieder knapp unter $10.000. Gestern kündigte
Donald Trump an, ab nächster Woche Zölle in Höhe von 25% auf importierte
Autos und leichte Nutzfahrzeuge zu erheben und damit den globalen
Handelskrieg zu verschärfen. Es macht sich die Sorge breit, dass US-Zölle auf
Kupfer nun doch schneller kommen könnten als gehofft. Händler, die teuer
dafür bezahlen, Kupfer nach Amerika zu verschiffen, bevor US-Präsident Donald
Trump Zölle auf das Metall erhebt, sehen sich nun einem Wettlauf mit hohem
Einsatz gegenüber, um die Lieferungen rechtzeitig zu erhalten. Kupfer handelt
aktuell bei $9.865.
Fazit: Der Kupfermarkt ist derzeit ein Spiegel geopolitischer Spannungen
und wirtschaftspolitischer Risiken. Mit dem 2. April als potenziellem
Wendepunkt bleibt Kupfer ein Spielball politischer Entscheidungen – und ein
Gradmesser für die wirtschaftliche Verunsicherung weltweit.
Kupfer (in US Dollar/Tonne)
EURO/DOLLAR
Kurse
vom 26.03.25:
High 1,0802 Low 1,0750
Resistance 1,1200 Support 1,0176
Seitdem der 2. April – der potenzielle Stichtag für neue
US-Zölle – zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion rückt, zeigt
der US-Dollar Stärke. Am heutigen Morgen notierte der Euro knapp über der
Marke von 1,0700 US-Dollar.
Die jüngste Aufwertung des Dollars könnte einer marktpsychologischen Logik
folgen: Mit der Einführung neuer Zölle würde die US-Inflation mittelfristig
wieder anziehen. Steigende Inflation wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit
einer restriktiveren Geldpolitik, was den Dollar aus Anlegersicht attraktiver
macht. So weit die Theorie.
Gleichzeitig widerspricht die Dollarstärke jedoch den Interessen der
US-Regierung. Ein fester Dollar verteuert US-Exporte und schwächt damit die
internationale Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen. Zudem werden
Importe günstiger – ein Effekt, der die Wirkung der angekündigten Zölle
zumindest teilweise neutralisieren könnte.
Konsequent gedacht müsste die US-Regierung also dem Wunsch nach einem
schwächeren Dollar folgend auch bereit sein, die Unabhängigkeit der
US-Notenbank in Frage zu stellen. Dies wiederum könnte das Vertrauen in die
US-Währung und damit den Dollar selbst schwächen. Mittlerweile hat der Euro
erneut $1,0780 erreicht.